Povijest

Jahrhundertelang wechselten sich im dem Gebiet der heutigen Riviera Crikvenica Kriegs- und Friedenszeiten, verschiedene Machthaber sowie diverse Staaten- und Siedlungsgemeinschaften ab. Die Region war Angelpunkt verschiedener Sprachen und Alphabete, Kulturen und Zivilisationen, die bis zu der Zeit der Liburnier und der Antike zurückgehen und mit der österreichisch-ungarischen Epoche bis in die Neuzeit hineinreichen. Ihre Spuren sind anhand der Überreste vergangener Ansiedlungen, Grabhügel und Trockenstein-Schutzwälle, der Waffen und Schmuckstücke, Keramiken und besonderen Amphoren noch heute zu besichtigen. Es gibt aber auch unsichtbare Spuren dieser Zivilisationen, die in barbarischen Flüchen, Paulusgebeten, Ausrufen der Bauern in dieser Gegend, in Gelächter sowie in Liedern der Seeleute weiter leben... Die Tabula Peutingeriana, die bekannteste kartographische Darstellung des römischen Kaiserreichs aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., die als mittelalterliches Exemplar aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben ist und nach Konrad Peutinger benannt wurde, in dessen Besitz sich die Karte im 16. Jahrhundert befand, enthält eine markierte Stelle im nördlichen Teil der liburnischen Küste zwischen Tarsatica (dem heutigen Rijeka) und Senia (Senj). Diese als Ad Turres benannte Stelle war der Standort einer Militärgarnison zum Schutz des gesamten Gebiets und der wichtigen römischen Straße, die den Norden Italiens (die Stadt Aquileia) über Tergesta (Triest) und Tarsatica (Rijeka) mit Dalmatien verband. In dem Gebiet von Ad Turres befand sich um die Wende des 1. Jahrhunderts vor Chr. und dem 1. Jahrhundert nach Christus die Keramikwerkstatt von Sextus Metilius Maximus mit Vorrichtungen zur Herstellung von Keramikgegenständen. Für den Betrieb einer Werkstatt dieser Form mussten wichtige natürliche Voraussetzungen erfüllt sein: die Nähe von Rohstoffquellen (Tongruben), Wasservorkommen, große Mengen brennbares Material (Feuerholz) und zu guter Letzt die Nähe zu Verkehrswegen über Land oder auf See. Crikvenica erfüllte all diese Voraussetzungen. Die Geschichte der Orte Crikvenica, Dramalj, Jadranovo und Selce und deren Schicksal ist eng mit der Entwicklung des nahe gelegenen fruchtbaren Tals von Vinodol und der mittelalterlichen befestigten Städte Drivenik, Grižane und Bribir verbunden. Im Mittelalter hatten alle genannten Orte eigene Häfen an der Küste. Dadurch entstanden rund um sie herum Fischerorte. Es entwickelte sich eine besondere Art Steinhäuser zu bauen, für die Gewölbe und kleinere von hohen Steinmauern umgebene Höfe charakteristisch waren. Zwischen den Mauern verliefen schmale Gassen, die gerade breit genug für zwei Passanten waren. Noch heute finden wir in der Gegend Bauwerke geschickter Maurer und Steinmetze, die ihr Brot mit der Baukunst oft weit entfernt von ihrer Heimat verdienten. Aus der Region Crikvenica stammen auch viele behände Fischer, und der Anfang des 20. Jahrhunderts markierte die starke Zunahme touristischer Aktivitäten als primäre wirtschaftliche Einnahmequelle, die allerdings in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und während des kroatischen Krieges in den 1990er Jahren stagnierte. Mit dem Jahr 1993 und der Etablierung der Stadt Crikvenica als eigenständiger Verwaltungsbezirk der Republik Kroatien wurde eine neue Ära des sozialen und wirtschaftlichen Wohlstands eingeläutet.

CRIKVENICA

Bevor der heutige Stadtbereich besiedelt wurde, lebte man im Hinterland, dessen Zentrum Kotor auf einem nahe gelegenen Hügel war. Der Name Kotor stammt direkt von der antiken römischen Bezeichnung Ad Turres ab, die die Kroaten bei ihrer Ankunft mit Kod tor (bei den Türmen) übersetzten. Die Pfarregemeinde Kotor gehörte damals zu der mittelalterlichen Kleinstadt Grižane. Die Bevölkerung betrieb Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang und erlernte den Weinanbau von den ansässigen Römern. Im Jahre 1225 gelangte die fürstliche Familie Frankopan in den Besitz der Gemeinde Vinodol und regierte das Gebiet bis zum Jahre 1671, als die kroatischen Adeligen Petar Zrinski und Fran Krsto Frankopan in der Wiener Neustadt hingerichtet wurden. Unter frankopanischer Herrschaft verfassten die freien Bürger der Städte in der Region Vinodol das Gesetz von Vinodol, das erste juristische Dokument Kroatiens. Das war das Jahr 1288 und zugleich eine Zeit, in der viele Gebiete Europas noch als unzivilisiert betrachtet wurden. Bewohner der Region Vinodol handelten mit Waren, die sie auf Karren zwischen dem Hinterland und der Küste transportierten, eine als kirijašenje bezeichnete Tätigkeit. Aus diesem Grunde werden Leute aus Crikvenica manchmal auch als Kirci bezeichnet, obwohl sie dieser Tätigkeit eigentlich nicht nachgegangen sind. 1412 ließ Nikola IV. Frankopan die alte der Jungfrau Maria geweihte Kirche renovieren und ein Kloster errichten. Das Kloster wurde dem Paulinerorden gestiftet, was anhand einer Schenkungsurkunde schriftlich niedergelegt wurde. Diese Urkunde war das offizielle Dokument, in dem der Name Crikvenica erstmalig Erwähnung fand. Im Laufe der darauf folgenden Jahrhunderte spielte der Paulinerorden bis zu seiner Aufhebung 1786 in fast allen Lebensbereichen der Bevölkerung eine prägende Rolle. Die Pauliner kannten das glagolitische Alphabet und die Liturgien in glagolitischer Sprache und machten sich um die Ausbildung und Alphabetisierung der Kinder verdient. Mit Musik, Kunst und Philologie bereicherten sie die Kultur und spielten auch in der örtlichen Wirtschaft eine wichtige Rolle, da sie in der Ebene von Crikvenica Ackerland und Wasser- sowie Sägemühlen am Bach Dubračina besaßen. Ihnen stand ebenfalls das Recht zur Erhebung von Steuern auf Handel zu, der im Küstenbereich von Crikvenica betrieben wurde. Nach der Abschaffung des Paulinerordens erfüllte deren Kloster, das heutige Hotel Kaštel, unterschiedliche Zwecke und wurde mehrmals umgebaut. Aus diesem Grunde sind heute keine Spuren der ursprünglichen Klosterarchitektur mehr zu erkennen. Anders als im Falle des Klosters sind von der ehemaligen Paulinerkirche viele Kunstgegenstände und Reste der Umbauten verschiedener Stilepochen erhalten geblieben. Sie alle bekunden die Huldigung der Jungfrau Maria durch die Pauliner, die diese in der Gegend von Dubračina seit dem frühen Mittelalter verehrten. Eine nennenswerte Besiedlung des heutigen Crikvenica begann im 18. Jahrhundert, genau genommen im Jahre 1776, als der größte Teil von Kotor durch einen Brand verwüstet wurde. Zu den zerstörten Gebäuden gehörte die Gemeindekirche von Sankt Simon. Daher wurde das Gemeindezentrum auch nach Crikvenica verlegt. In dieser Epoche stellten die Türken und Venezianer keine Bedrohung mehr dar, und das Leben an der Küste wurde erheblich sicherer. Mangels Ackerland orientierte sich die Bevölkerung von Crikvenica bald in Richtung Meer und erlangte schon recht schnell den Ruf der besten Fischerleute der nördlichen Adria. Sie wurden Saragari genannt, weil sie kleine Fettfische, hauptsächlich Sardinen, fangen konnten, die hier sarag bezeichnet wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts wanderte ein Teil der Bevölkerung zu anderen Kontinenten aus. Besonders bekannt wurden die Fischerleute, die sich in San Pedro und Seattle niederließen. Menschen aus Crikvenica waren auch als geschickte Steinmetze und Maurer bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Crikvenica zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Nach dem Bau der ersten hölzernen Badeanstalt im Jahre 1888 und der Hotels Therapia (1895) und Miramare (1906) begann eine Epoche intensiver Bemühungen im Fremdenverkehr, insbesondere im Bereich des Gesundheitstourismus. Dank der zunehmenden Dampfschifffahrt und des Passagierverkehrs nach Rijeka wurde Crikvenica leichter erreichbar und erlangte auch bei den Touristen aus den nahe gelegenen Gebieten sowie aus dem Ausland einen gewissen Bekanntheitsgrad. Im Laufe der Zeit entwickelte sich in Crikvenica eine beachtliche touristische Tradition und der Ort erlangte den Status eines führenden Ferienorts an der Adria und eines beliebten Reiseziels für viele Generationen von Besuchern..

DRAMALJ

Anfangs war Dramalj ein Fischerort mit einem Hafen und vielen Olivenhainen, deren Eigentümer im Tal von Tribalj lebten. Der Ort fand zu Beginn des 18. Jahrhunderts erstmalig Erwähnung, als er dauerhaft besiedelt wurde und den Namen Zagorje-Dramalj erhielt. Die Siedlung nahm allmählich Form an und umrundete die kleine Kirche von St. Helena, die Anfang des 19. Jahrhunderts renoviert und ausgebaut wurde. Diese Kirche wurde an dem Ort errichtet, an dem einst eine alte Kapelle stand. Die Kapelle wurde im 18. Jahrhundert barockisiert und erweitert, nachdem Dramalj ein Kaplansamt des Belgrader Kirchenkreises zugeteilt wurde. 1796 baute Giuseppe Capovilla, ein berühmter Künstler aus Rijeka, für diese Kirche einen marmornen Altar. Die Gemeinde Sankt Helena wurde 1809 gegründet, und das Gemeindehaus und die Kirche von Sankt Helena wurden nach 1812 erbaut. Der Bau der neuen Kirche wurde vom damaligen Gemeindepastor Mate Balas veranlasst, der sein privates Vermögen und die Spenden seiner Gemeindemitglieder dafür verwendete. Das Innere der Kirche wurde im 19. Jahrhundert dekoriert, die Kanzel im Jahre 1837 und der Hauptalter im Jahre 1845. Schon bald wurde die Stadt in Sveta Jelena (Sankt Helena) nach dem Namen der Kirche umbenannt, aber nach dem zweiten Weltkrieg erhielt der Ort wieder seinen alten Namen Dramalj. In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche befindet sich das Kulturhaus, in dem sich die erste Bibliothek befand (1939 gegründet). Zwischen den beiden Weltkriegen wurde mit dem Bau der ersten Unterkünfte für den Fremdenverkehr begonnen. In den darauf folgenden Jahren entwickelte sich Dramalj zu einem Ferienort, der besonders für Wochenendausflüge und Ferienreisen geschätzt wurde.

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